Kurz vor dem Start der 7. Staffel von "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" im Mai 2020 interviewte DPA Microphones den Head of Sound Dennis Kopacz und den verantwortlichen Toningenieur Sascha Kohl zu ihrer Entscheidung, rund 30 DPA Mikrofone für die Aufzeichnung einzusetzen und sprach mit ihnen über die besonderen Herausforderungen des Formats.
Dennis Kopacz und Sascha Kohl am Set von "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert"
DPA: Bitte stellt euch und die Sendung "Sing meinen Song" kurz vor.
Sascha: "Sing meinen Song ist ein Format, das nun mittlerweile in der 7. Staffel ausgestrahlt und sich großer Beliebtheit erfreut. Es handelt sich um eine Musiksendung, in der verschiedene Sängerinnen und Sänger zusammentreffen und gegenseitig Songs covern, sie erneuern, zu ihren eigenen machen oder einfach in ein neues Gewand tauchen. Dazu steht ihnen einen elfköpfige Band bestehend aus Schlagzeug, Bass, zwei Gitarren, zwei Keyboards, drei Bläsern und zwei Backingvocals zur Verfügung."
Dennis: "Innerhalb eines großen Audioteams mit Spezialisten in Richtung Musikproduktion, Studioarbeit, Bühnentechnik, Beschallung, Liverecording und TV-Postproduktion gestalten Sascha und ich seit der ersten Staffel sowohl strukturelle als auch inhaltliche Bereiche. Sascha mischt die Beschallung für die Party an der Couch, betreut alle Inear-Mixe der Protagonistinnen und Protagonisten und verwaltet als zentrale Instanz die Inputs der Band. Seit 2019 bin ich Head of Sound und verbinde in dieser Position alle Aspekte der Audio- und Musikproduktion miteinander. Der Anspruch an Qualität und Authentizität ist immens, unser Setup ein entsprechend komplexes Stellwerk. Gleichzeitig gibt es natürlich gestalterische und stilistische Fragen, wo kreativer Input gefragt ist."
DPA: Was genau waren eure Aufgaben bei "Sing meinen Song"?
Sascha: "Unsere Aufgabe ist es die Sendung in Südafrika tontechnisch zu betreuen, die Beschallung sowie das Monitoring zu übernehmen, aufzuzeichnen und im Nachgang sowohl für TV als auch für die Albumveröffentlichung bereitzustellen."
Dennis: "Bevor das Ganze überhaupt starten kann, haben wir ein paar Hausaufgaben zu erledigen. So ganz reibungslos lässt sich ein technisch anspruchsvolles Live- und Studiosetup auch nach sechs Jahren nicht an einen derart entlegenen Ort verlegen. Damit alle musikalisch und technisch gut vorbereitet auf die Reise gehen können, treffen wir uns vorab mit der Band und jedem Künstler und jeder Künstlerin zu einer sehr gewissenhaften Vorproduktion im Studio. Vor Ort ist die Zeit zu knapp, um stilistische Aspekte bis ins Detail zu erarbeiten, deshalb muss zu diesem Zeitpunkt die Blickrichtung schon festgelegt sein. Am Set gibt es dann genügend neue Eindrücke für die Protagonistinnen und Protagonisten: der Umgebungswechsel, viele unbekannte Gesichter, der straffe Zeitplan. Und natürlich die Aufregung, die bei den meisten deutlich ausgeprägter ist als im „Alltag“ auf Tour. Von Band- und Crewseite wollen wir für jeden Moment auf der Bühne ein individuell geschreinertes Bett bereiten, in das sich die Sängerinnen und Sänger fallen lassen können.
Wir betreuen und begleiten die Produktion vom ersten aufgenommenen Ton bis zur fertigen Sendung mit einem großartigen Team, das all die konträren Aspekte solch eines verwobenen Gebildes zu einem großen gemeinsamen Ziel vereint."
DPA: Wie sah das genau Setup aus?
Dennis: "Das Setup ist eine kreative Verbindung aus einem Privatkonzert und einer Gartenparty mit ein paar Freundinnen und Freunden. Wir verbinden im Hintergrund eine musikalische Festivalbühne mit einem Tonstudio und einer klassischen TV-Aufzeichnung. Es gibt dokumentarische und kreative Aspekte, grundsätzliche Anforderungen und verspielte Details. Unser Handwerkszeug entwickeln wir deshalb stetig weiter und verbessern es nach unseren Ideen."
DPA: Welche DPA Mikrofone kamen zum Einsatz? Und wofür?
Sascha: "Wir nutzten acht
d:facto Kapseln für die Sängerinnen und Sänger, erstmals zwei
2028 Gesangsmikrofone für die Backingvocals,
2011 an Hi-Hat, diverse
4099 Instrumentenmikrofone für Bläser, Akustikgitarren, Toms und soweiter und acht
4061 Miniaturmikrofone für die Talksituationen an der Couch. Insgesamt kamen so ca. 30 Mikrofone von DPA zum Einsatz und es werden jährlich mehr."
DPA: Warum habt ihr euch für DPA Mikrofone entschieden?
Sascha: "Nachdem die d:facto-Kapsel einen sehr erfolgreichen Siegeszug in unserer Produktion angetreten hatte, kamen immer mehr DPA Mikrofone zum Einsatz. Nicht nur Klangqualität, sondern auch die Zuverlässigkeit und Flexibilität waren Auslöser hierfür. Gerade das 4099 würden wir als Alleskönner bezeichnen."