2020.03.31

ZEHN TIPPS FÜR ALLE, DIE VON DAHEIM ARBEITEN

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Zehn Tipps für alle, die von daheim berichten, singen, unterrichten
Das Wichtigste ist ein guter Ton, damit sich die Menschen auf die Botschaft konzentrieren und sie als vertrauenswürdig wahrnehmen können. Unabhängig davon, ob Du journalistisch tätig bist, Beiträge fürs Radio generierst oder online Inhalte erstellst, hier sind zehn Tipps für jeden und jede, der bzw. die in einer häuslichen Umgebung arbeitet. Die Liste ist nach Prioritäten geordnet.

Gerade in der Zeit von Virusinfektionen musst Du in erster Linie die richtigen Sicherheitsvorkehrungen treffen – einschließlich regelmäßigem Händewaschen und Husten in die Armbeuge. Reinige außerdem regelmäßig Deine Audiogeräte inklusive der Mikrofone und des Windschutzes. Hierfür haben wir eine Anleitung zur korrekten Mikrofonhygiene geschrieben.


1. Wähle den Raum mit Bedacht.

Gehe für die Aufnahme oder das Livestreaming niemals ins Badezimmer, die Küche, das Treppenhaus oder einen anderen hart klingenden Raum. Der Klang wird sonst zu hallig, stört die Botschaft und kann sogar die Sprachverständlichkeit beeinträchtigen. Wenn Du Dich für Aufnahmen im Freien entscheidest, solltest Du sicherstellen, dass die Hintergrundgeräusche ausreichend gering sind. Andernfalls sind das Schlafzimmer oder das Wohnzimmer die bessere Wahl.



2. Denke über ein Headset nach.

Erwäge ein Kopfbügelmikrofon. Es befindet sich nah an der Schallquelle, sorgt für einen konstanten Abstand und bietet eine freihändige Lösung. Außerdem sichert es dem Träger oder der Trägerin eine ungestörte Sicht und bietet ein gutes Verhältnis zwischen dem Gesprochenen und Hintergrundgeräuschen. Darüber hinaus bleibt es nach korrekter Montage in seiner Position. Ein omnidirektionales Mikrofon bietet die volle Bandbreite für Deine Stimme, egal wie tief sie ist.



3. Beachte die Herausforderungen bei anderen Mikrofonen.

Wenn Du ein Tisch- oder Handmikrofon verwendest, solltest Du den Abstand konstant und das Mikrofon so nah wie möglich am Mund halten. Dadurch werden die Hintergrundgeräusche auf einem niedrigen Niveau gehalten. Eine geringe Abweichung zum Haupteinsprechwinkel von 30° ist okay und ermöglicht Dir eine bessere Sicht auf Deinen Bildschirm oder Deine Dokumente. Durch den Winkel kann auch das Risiko verringert werden, Atemgeräusche aus Nase oder Mund aufzunehmen.



4. Schalte Hintergrundgeräusche ab.

Hintergrundgeräusche sind störend, besonders wenn es sich um eine reine Audioproduktion handelt – vermutlich würden Zuschauerinnen oder Zuschauer manche Hintergrundgeräusche akzeptieren, wenn sie die Geräuschquelle sehen könnten. Stelle sicher, dass Du nicht benötigte Lärmquellen unterbindest: laufende Küchenmaschinen, eine laute Lüftung oder Verkehrslärm durch geöffnete Fenster.



5. Überprüfe Deine Internetgeschwindigkeit.

Solltest Du lediglich eine begrenzte Internetbandbreite zur Verfügung haben (z. B. aufgrund einer schwachen WiFi-Verbindung), dann gib Audio gegenüber Video den Vorrang. Eine kontinuierliche Audioübertragung ist für die Verständlichkeit von entscheidender Bedeutung.



6. Achte auf elektrische und elektromagnetische Störungen.

Prüfe, dass Deine Geräte nicht empfindlich auf elektrische und elektromagnetische Störungen durch Mobiltelefone (Roaming), Lichtdimmer, WiFi-Systeme usw. reagieren. Wenn dies ein Problem darstellt, benötigst Du möglicherweise besseres Equipment, das weniger anfällig ist.

7. Halte Dich von Reflexionen fern.

Wenn Deine Stimme akustisch in das Mikrofon zurückreflektiert wird, besteht die Gefahr einer ungewollten Verfärbung des Tons (Kammfiltereffekt). Stelle sicher, dass Dein Computerbildschirm sowie alle Fenster- und Tischoberflächen den Ton nicht reflektieren. Halte das Mikrofon näher an Deinen Mund als an reflektierende Oberflächen. (Ein Kopfbügelmikrofon ist eine gute Lösung).

8. Reguliere Deine Lautstärke.

Die meisten Rundfunkanstalten halten sich an internationale Standards für die Lautstärke (siehe Tabelle). Musik-Streamingdienste können Deine Inhalte gemäß ihren Standards normalisieren. Wenn möglich, normalisiere Deine Aufnahme nach diesen Standards oder verwende ein Plugin für die Überwachung des Lautstärkepegels.


 
Rundfunk- / Streamingdienst Insgesamte Lautheit (aktueller Mittelwert) / Wiedergabe
EBU (Europe) -23 LUFS ±0,5 LU
ATSC A/85 (US) -24 LKFS ±2 LU
ARIB TR B32 (Japan) -24 LKFS ±2LU
AES guidelines for streaming -20 – -16 LUFS
Apple Music *Soundcheck On* ~-16 LUFS
Amazon Music ~-14 LUFS
YouTube ~-13 LUFS
Spotify ~-14 LUFS (ReplayGain)
Tidal ~-14 LUFS
Netflix -27 LKFS ±2LU


9. Vermeide hohe Lautstärken bei Kopfhörern.

Wenn Du die Übertragung mit Kopfhörern überprüfst, halte den Pegel so niedrig wie möglich, um ein Übersprechen zu vermeiden. Ohrstöpsel geben in der Regel weniger Schall ab als Kopfhörer. Wenn Du Deine Aufnahme bearbeitest, solltest Du einen konstanten Pegel beibehalten. Vorzugsweise nimmst Du die gesamte Bearbeitung mit Lautsprechern vor – sofern deren Qualität gut genug ist. Wenn nicht, verwende gute Kopfhörer.



10. Denke über Kompression und EQs nach.

Kompression oder das Einstellen des EQs können für einen besseren Klang und eine bessere Verständlichkeit sorgen. Oftmals ist dazu jedoch ein ausgebildeter Tontechniker erforderlich. Solltest Du bei einem Rundfunksender arbeiten, erkundige Dich, wie viel (oder wie wenig) Bearbeitung notwendig ist. Eine zu starke Kompression lässt die Stimme (durch Anhebung der Atemgeräusche) nervöser klingen. Außerdem kann es die wahrgenommene Nachhallzeit erhöhen. Ist die Kompression einmal eingestellt, bleibt sie gleich. Im Zweifelsfall belässt Du es unkomprimiert.

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